Bilder
IN MEINEN BILDERN IST FARBE GLEICHZEITIG MOTIV UND GEGENSTAND.
Die Malerei ist eine Art Protokoll des Arbeitsprozesses. Die Farbschichten aus Eitempera, Wachsseife und Pigmenten werden so aufgetragen, dass untere Farbschichten durchscheinen, oder stehenbleiben. Die Leinwände bearbeite ich spontan mit Pinsel, Spachtel und Farbroller. Agressive und eher kontemplativ zurückhaltende Arbeitsweisen wechseln sich dabei ab.
Bei den zwischen 1996 und 2008 entstandenen Arbeiten beschränkt sich die Farbpalette weitgehend auf „schmutzige“ Weiß- und Ockertöne, die eine Ästhetik des Gebrauchten und Alltäglichen provozieren. Dabei werden die Farben nicht auf einer Palette gemischt. Vielmehr entsteht die Tönung der Farbe durch optische Mischung als Produkt mehrfacher Übermalung. Das auf das Bild treffende Licht wird mehrfach gebrochen. Dies führt zu einer Tiefenwirkung und Transparenz, die der Fläche Leben verleiht. So wie einzelne Erlebnismomente sich zu einer Erfahrung verdichten, komprimieren sich die einzelnen Farbschichten zu einem Farbraum, der die Zeit, den Prozess des Malens und das Ringen um ein Bild repräsentiert. So wird durch Farbe die Malerei zu verkörperter Lebensenergie.
In den „Pigment“-Bildern (seit 2004) betonen Konzentration und Vereinfachung die meditative Ausdruckskraft von Farbe; sie wird bildhaft gemacht. Durch Verwenden von ungebundenen, puren Pigmenten wird eine samtartige Textur der Oberfläche von extrem intensiver Farbwirkung erreicht.
Bei den „Recycled Paintings“ genannten Arbeiten wurden frühere, verworfene Bilder zerschnitten und auf neue Bildträger aufgezogen. Dabei sind an den Kanten Farbschichten aufgebrochen und darunterliegende Schichten freigelegt worden. So lässt sich der Bildaufbau für den Betrachter – zumindest teilweise – rekonstruieren. In einem weiteren Arbeitsgang wurde die Bildfläche mit purem Pigment bearbeitet.
Seit 2014 experimentiere ich mit gepolsterten Leinwänden (Kissenbilder). Hier finden sich die Technik mit den ungebundenen Pigmenten (offene Texturen), als auch Techniken mit Epoxidharz (geschlossene, glänzende Oberflächen) wieder.